Themenpfad Menschwerdung

«Urmensch – Feuer – Kochen» – ein «begehbares Buch»

Die 17 Stationen nach den 17 Kapiteln des Buches

Die «Cooking Hypothesis», die «Kochhypothese» geht davon aus, dass die Menschheit die Feuernutzung schon viel länger kannte als die als gesichert geltenden archäologischen Funde nahelegen. Ja mehr noch, sie geht davon aus, dass wir unser spezifisches Menschsein nichts anderem als der Kochkunst zuzuschreiben haben. Damit reiht sich diese wissenschaftliche Perspektive in jene wachsenden Forschungserkenntnisse aus Archäologie, Ethnologie, Anthropologie, Linguistik, Neurologie und Genetik ein, die uns darauf hinweisen, dass unsere Urahnen nicht jene knüppelschwingenden Rohlinge waren, wie sie die klassische Geschichtsschreibung bis anhin gerne zeichnete. Im Gegenteil, unsere Urahnen waren soziale und kooperative Wesen, lebten in egalitären Gesellschaften, waren gesünder als wir und mussten bedeutend weniger arbeiten.

In seinem Buch «Urmensch – Feuer – Kochen» erzählt Hans-Peter Hufenus die Menschheitsgeschichte, wie sie aufgrund der neuen Erkenntnisse geschrieben werden muss.

Dieser Blick auf die Menschheitsgeschichten, wie er in diesem Buch beschrieben ist, hilft auch zum Verständnis vieler Probleme, welche die «moderne» Menschheit plagen. So ist er auch Beitrag in der Frage der Gestaltung eines guten Lebens in friedliebenden und freundlichen Menschengesellschaften.

Da diese Geschichte im Wesentlichen eine des Feuers und des Kochens ist, widmet er sich in jedem der 17 Kapitel einem Lebensmittel mit Rezept für’s Kochen am offenen Feuer. Ausgeschmückt wird das Werk neben mythologischen Geschichten und persönlichen Erzählungen des Autors mit den Bildern des Malers Zdanek Burian.

Menschheitsgeschichte: Australopithecus vor 4’000’000 Jahren

Unsere ältesten Urahnen, die Australopithecus, belebten während 2 Millionen Jahren den afrikanischen Kontinent. Dort zogen sie in Gruppen herzogen und ernährten sich vorwiegend von Früchten, Nüssen und Kleinsttieren.

Standort: Waldegg

Erlebnis: Geschichte der Obstbäume erleben, Bäume pflanzen, Bäume hegen, Obst ernten und Verwerten, Früchte geniessen.

In Anlehnung an ein Projekt von Pavel Beco in der Gemeinde Hemberg soll in der Waldegg als erster Posten des «begehbaren Buches» ein Obstgarten entstehen, der eine Hochstamm-Obstanlage mit einer modernen Niederstammanlage vereint. Alte und neue Sorten direkt nebeneinander zeigen die Entwicklung im Schweizer Obstbau in den letzten Jahrzehnten. Die Hochstämme sind mehrheitlich traditionelle Apfel-, Birnen-, Zwetschgen-, Kirschen- und Pflaumensorten. Die Besucher lernen Kuriositäten wie den «Birnenförmigen Apfel», den «Totenapfel» oder das «Allerheiligenchriesi» kennen und können auf dem historischen Lehrpfad in die Obstvielfalt vergangener Zeiten eintauchen.

Anbautechnik: https://www.fibl.org/de/standorte/schweiz/departemente/nutzpflanzenwissenschaften/anbautechnik-obstbau-weinbau.html

Lokale Sage: Der Zwerg und der Kirschbaum

Zur Zeit, da das wilde Völklein in den Flühen und auf den Alpen Burgfeld und Gemmenalp noch sesshaft war, stand in einer Matte im Spirenwald ein alter, grosser Kirschbaum. Dieser war ausserordentlich fruchtbar und trug alle Jahre, selbst in Fehljahren, die schönsten Kirschen. Man nannte ihn nur den Zwergenbaum, denn wie es heisst, war ein Bergmännlein mit der Bauernfamilie, der der Baum gehörte, eng befreundet und kam oft von den Bergen herunter zu ihr «z’Aabesitz». Am häufigsten fand es sich ein, wenn die Kirschen reif waren. Da ging es allemal nach dem Abendsitz zu jenem Kirschbaum, setzte sich auf den untersten Ast – immer auf den gleichen – ass da nach Herzenslust und trug alle an dem Aste noch übrigen Kirschen heim ins Gebirge. Merkwürdigerweise war der Ast jeden Morgen wieder «trübelt voll». Die Leute, zu denen das Bergmännlein kam, wunderten sich, warum es nie etwas von seinem Kirschengewinnen sage. Eines Abends durchsägte der Eigentümer des Baumes teilweise den Ast. Und richtig, in derselben Nacht stürzte der Zwerg mit dem Ast zu Boden. Darauf trat das Bergmännlein vor das Fenster des Hauses besagter Familie und rief: «Heute hier und nimmermehr da!» Von da an habe es sich nie wieder sehen lassen. Auch sei der Baum noch lange Zeit hernach gestanden, aber habe fortan keine einzige Kirsche mehr getragen. (aus Website Beatenberg Tourismus/Hisorisches)

Nun hoffen wir, dass mit dem Pflanzen dieses Baumes der Zwerg zurückkommen wird.

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Bei den einzelnen Posten des Themenweges besteht eine weitgehende Übereinstimmung von Inhalt und Landschaftstopologie. In seiner Gesamtheit erstreckt sich der Pfad auf einer Länge von ca. 15 km. Sein tiefster Punkt liegt auf 1150 m.ü.M. sein höchster auf 1650 m.ü.M.

Es ist nicht gedacht, dass der Pfad als Ganzes in einem Mal abgeschritten werden muss. Es können auch Teilabschnitte begangen werden, oder einzelne Posten individuell aufgesucht. Die weiter oben gelegenen Abschnitte können von der Zwischenstation Vorsass der Niederhornbahn aus angepeilt werden.